Archive for August 2008

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Twitter als Notlösung

28. August 2008

Ich komme momentan nicht zum Bloggen und das wird sich in den nächsten zwei Wochen auch nicht ändern. Daher verweise ich auf meinen Twitter-Account, in dem meine Gedanken des Tages einfließen und den ihr auch rechts in der Leiste findet. Wenn die Uni wieder beginnt, bin ich wieder zurück. Bis dahin, let’s Twitter!

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Briefwechsel (4)

28. August 2008

Die EM ist vorbei – geht bei Olympia alles mit rechten Dingen zu?

Nach der berauschenden EM, blieb den Sportfans keine Zeit zum Verschnaufen. Mit den Olympischen Spielen in Peking ging es weiter, Rekorde purzelten und am Ende blieb ein fader Beigeschmack. Das sind die Themen im vierten Teil des Briefwechsels zwischen Patrick (neue Ausrichtung, neue Adresse) und mir (jetzt mit ständig aktualisiertem Twitter-Feed).

Rechts beim Briefwechsel oder HIER.

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Sammal wir arbeiten hier!

24. August 2008

Marcel Reif wird nicht von allen Fußball-Fans geliebt. Ich persönlich höre ihn dagegen sehr gerne, habe aber auch nicht so hohe Ansprüche, wie manch andere. Zumindest unterbleiben bei ihm gravierende Fehler bei der Spieler-Benennung (was aber auch daran liegen kann, dass er immer die Topspiele hat und sich deshalb nicht mit dem Kader von Energie Cottbus oder Arminia Bielefeld auseinandersetzen muss), sein Wortschatz ist nicht mit zu vielen Phrasen überlagert (wenn man mal vom selbstkreierten „Da isses passiert“ absieht) und auch sonst finde ich den Herrn nicht unsympathisch, selbst wenn er manchmal einen arroganten Eindruck macht. Wer wirklich etwas gegen ihn hat, kann bei ebay einen Platz direkt neben ihm ersteigern, um ihm mal so richtig die Meinung zu sagen und natürlich gleichzeitig zu zeigen, wie es besser geht.

Dabei sollte man dann aufpassen, dass man ihm nicht im Bild steht. Denn sonst wird der Herr Reif ungehalten.

Grandios, wie er danach wieder zur Tagesordnung übergeht…

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Live oder nicht live…

22. August 2008

…das ist ja eine DER Fragen, die bei den Olympia-Übertragungen gestellt werden müssen. Ich habe heute – weil ich arbeiten muss – „nur“ das ARD Olympia-Radio über das Internet gehört. Wenn man mal davon absieht, dass ich damit ca. 15 Sekunden später dran war, als das Fernsehsignal, dass der 4x100m-Staffel-Kommentator Jamaika als Insel der Schätze bezeichnete und wortwörtlich sagte, dass „die Deutschen – natürlich – keine Medaillenchancen hätten“ und ich ab und zu das Gefühl hatte, dass der Studio-Moderator nicht wirklich weiß, wie man mit Doping-Verdachtsmomenten umgeht („Naja, sie wissen ja, man soll ja nichts sagen, was man nachher nicht auch beweisen kann…“), hat mich vor allem ziemlich aufgeregt, dass er NACH dem Staffel-Finale der Männer (das natürlich Jamaika mit Weltrekord gewann) behauptete, dass das Spiel um Platz Drei des Fußball-Turniers zwischen Brasilien und Belgien „jetzt noch“ laufe und es nach 20 Minuten noch 0:0 stehe (16.10 Uhr deutscher Zeit!).

Kurze Zeit später (16.21 Uhr) dann der Hinweis: „Brasilien ist in der 28. Minute in Führung gegangen.“

Schade nur, dass das Spiel um diese Zeit bereits zu Ende war und Brasilien Belgien durch Tore von Diego und Jo (2) mit 3:0 besiegt hatte. Behauptet der Kicker zumindest bereits um 14.56 Uhr…

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Österreich trifft viermal…

20. August 2008

…und gewinnt trotzdem nicht. Der EM-Gastgeber hat mal wieder sein Unvermögen bewiesen. Das hat nichts mehr mit Pech zu tun. Wir erinnern uns: Vor der EM testeten die Österreicher unter anderem gegen Deutschland und die Niederlande. Im Spiel gegen die DFB-Elf war die Mannschaft, die damals noch von Joseph Hickersberger trainiert wurde, eine Halbzeit lang die klar bessere Mannschaft, verlor am Ende aber dennoch klar mit 0:3. Gegen die Niederlande führte Österreich nach 35 Minuten bereits mit 3:0, um am Ende noch 3:4 zu verlieren und wieder den Beweis angetreten zu haben, dass die Alpenrepublik lieber doch nur eine Halbzeit spielen will.

Es folgte die EM, bei der man merkte, dass zwischen Pflicht- und Freundschaftsspiel ein großer Unterschied besteht. Der Gastgeber schied ohne Sieg aus dem Turnier aus und hinterließ die Skifahrer-Nation so, wie man es erwartet hatte: Enttäuscht.

Nach der EM ist vor der WM. Die Österreicher haben mit Karel Brückner einen international anerkannten Trainer verpflichtet, um sich auch mal ohne den Gastgeber-Bonus für ein großes Turnier zu qualifizieren. Als ersten Freundschaftsspielgegner hat man sich niemand geringeren als Weltmeister Italien ausgesucht. Die Österreicher entsinnen sich wieder an die Phase vor der EM. Freundschaftsspiele? Da war doch was. Und legen los wie die Feuerwehr. Nach 40 Minuten führt Österreich mit 2:0 und dann das:

Was soll man dazu sagen…

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Boulevard-Sprache II

20. August 2008

Gut, die Taz ist jetzt keine Boulevard-Zeitung, aber die Überschrift ist zu gut, um sie nicht in diese Rubrik zu packen.

Witz-Bolt

Wenn das die Witwe Bolte wüsste...

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Kann man Blitze dopen? (2)

20. August 2008

Nochmal Olympia, nochmal Leichtathletik, nochmal Usain Bolt. Gerade (?) ist der Jamaikaner und 100m-Weltrekordhalter ins 200m-Finale spaziert. Es sah weniger nach Anstrengung, als nach einem lockeren Morgenlauf im Park aus. Bolt wunderte sich fast ein wenig, dass beim Einbiegen auf die Gerade noch jemand neben ihm war. Er sah hinüber, schien zu lächeln als wollte er sagen: „Junge, denkst du wirklich, du kannst mich schlagen?“ und gewann den Halbfinallauf schließlich ohne jede Mühe. Wenn er nicht vergisst, seinen Cocktail einzunehmen plötzlich vom Blitz getroffen umfällt, dann gewinnt er nachher = Mittwoch 16.20 Uhr sein zweites Gold.

Ich frage nochmal: Kann man Blitze dopen?

Update: Hätte ich mal 1000 Euro auf Weltrekord gesetzt. Wären immerhin 350 Euro gewesen…

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Fußball aus Ribbecks Zeiten

19. August 2008

Florian Fromlowitz (Hannover 96) – Andreas Beck (TSG Hoffenheim), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Benedikt Höwedes (FC Schalke 04), Dennis Aogo (Hamburger SV) – Sami Khedira (VfB Stuttgart), Gonzalo Castro (Bayer Leverkusen) – Ashkan Dejagah (VfL Wolfsburg), Jan Rosenthal (Hannover 96), Mesut Özil (SV Werder Bremen) – Rouwen Hennings (FC St. Pauli)

Zehnmal erste, einmal zweite Bundesliga. Größtenteils sogar Stammspieler bei ihren Vereinen.

Ilie Cebanu (Wisla Krakau)Andrei Novicov (FC Tiraspol), Vadim Bolohan (Zorja Lugansk), Iulian Erhan (Zimbru Chisinau), Artur Ionita (Iskra-Stali Ribnita) – Igor Andronic (Zimbru Chisinau), Nicolai Rudac (FC Tiraspol), Andrei Cojocari (Zimbru Chisinau), Artur Patras (Politehnica Timisoara) – Dan Pisla (Standard Baku), Oleg Andronic (Zimbru Chisinau)

Sieben Mal moldawische, einmal polnische, einmal ukrainische, einmal rumänische und einmal aserbaidschanische Liga.

Man sollte meinen, dass das Ergebnis klar sein sollte. Dass es nicht darum geht, wer gewinnt, sondern nur wie hoch. Dass die hochqualifizierten und von Ex-Nationalspieler Dieter Eilts trainierten Jungstars aus der Bundesliga die Nachwuchs-Spieler aus Moldawien durch technisch und taktisch überlegene Mittel schlagen können.

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Nur ein Auftaktsieg

18. August 2008

Es war nur ein Auftaktsieg in eine neue Bundesligasaison. Nur ein unspektakuläres 2:0. In der Commerzbank-Arena in Frankfurt. Gegen die Eintracht. Nichts besonderes also.

Gut, dank Premiere weiß auch der, der sich nicht Hertha-Fan schimpft, dass es der erste Starterfolg im neuen Jahrtausend war (und es kam bestimmt auch so in den anderen Sendern zur Sprache). Im letzten Jahr des ausgehenden alten Jahrtausends hatte Hertha – damals noch mit Deisler, Daei und Preetz im Angriff – Hansa Rostock mit 5:2 zurück an die Ostsee geschickt. Damals druckte eine Berliner Boulevard-Zeitung die Bundesliga-Tabelle ab, mit einem schönen antiken Rahmen zum Ausschneiden. Drei Tage zuvor hatte Hertha im Olympiastadion den nächsten Stein für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Im Olympiastadion hatten Daei und Preetz für einen 2:0-Erfolg gegen Anorthosis Famagusta gesorgt. Hertha war so gut wie ein Teil der europäischen Elite (und sollte es nach dem 0:0 im Rückspiel auch – für ein Jahr zumindest – sein), wurde größenwahnsinnig und verschuldete sich immens. Die Champions-League-Qualifikation sollte, in Addition mit der dann folgenden Kirch-Krise, zu hohen Transfersummen und damit einhergehenden Flops, ein finanzueller Bumerang sein.

In Jahr 2008 ist die Ausgangsposition vor dem Spiel in Frankfurt eine andere. Die Berliner sind durch faire Spielweise und einen mehr als glücklichen Zufall in die Qualifikation des Uefa-Cups eingezogen. Drei Tage vor dem Saisonauftakt führt Marko Pantelic seine Mannschaft durch zwei Tore gegen Interblock Ljubljana zum gleichen Ergebnis wie Daei und Preetz damals gegen Famagusta und damit so gut wie ins (richtige) internationale Geschäft. Der Verein steht finanziell wieder auf einem soliden Fundament. Auch wenn ihn nach wie vor 30 Millionen Euro Schulden plagen. Das Trainingsgelände ist ausgebaut und sucht in Deutschland seines Gleichen. Die Jugendakademie gehört zum Besten was Deutschland zu bieten hat. Die Mannschaft nicht. Noch nicht.

Das erste Spiel kommt. Premiere-Experte Stefan Effenberg ist skeptisch, was die Aussichten von Hertha angeht. Er sagt, dass es zu mehr als dem zehnten bis zwölften Platz nicht reichen wird. Und meint – das erkennt man an seinem Blick – dass Berlin schon froh sein kann, wenn es von Abschiedsnöten befreit bleibt. Zur Halbzeit führt eine in allen Belangen erstaunliche Hertha in Frankfurt 1:0. Sowohl solch eine Aufstellung (Defensiv ein 5-3-2, Offensiv ein 3-4-3) und Spielweise (druckvoll und schnell nach vorne), als auch Spielfreude und zugleich Ordnung (Cicero und Raffael als Zauberer, Ebert rackert, hinten räumen Simunic, von Bergen und Kaka ab, davor sorgt Kacar für Ordnung) hat man von Hertha lange nicht mehr gesehen. Effenberg sagt, er sei beeindruckt von der Variabilität der Berliner, es hätte auch schon Zwei oder Drei zu Null stehen können. Am Ende gewinnt Hertha. Effenberg hat gute Ansätze gesehen, will die Mannschaft aber – wie es scheint als Einziger bei Premiere – „nicht über den grünen Klee loben.“ Er hätte auch sagen können, dass man in Berlin die Kirche im Dorf lassen solle. Dass man dort nicht abheben dürfe bzw. dass Favre seine Spieler nun auf den Boden der Tatsachen zurückholen müsse, damit Bielefeld das in der nächsten Woche nicht tue. Aber Effenberg sagte, man solle Hertha jetzt nicht über den grünen Klee loben. Loben an sich reichte nämlich völlig.

Aber wie gesagt: Es war nur ein Auftaktsieg in eine neue Bundesliga-Saison. Nur ein unspektakuläres 2:0. In der Commerzbank-Arena in Frankfurt. Gegen die Eintracht. Nichts besonderes also.

Aber hoffen darf man – bei der Spielweise – ja wohl…

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Kann man Blitze dopen?

16. August 2008

Ja, ich weiß. Bundesliga läuft wieder. Und es gibt darüber ziemlich viel zu diskutieren. Aber wenn ich ehrlich bin, sind die Spiele, Tore, Verletzungen und Transfers dieses Spieltages nicht das, was mich am meisten beeindruckt hat. Das war eher jemand, der auch heute gelaufen ist. Und wie.

Ich verfolge Olympia ja aus mehreren Gründen nicht immer live (wobei sich bei den fehlenden Live-Einblendungen der Öffentlich-Rechtlichen niemand sicher sein kann, ob das, was er da gerade sieht, auch wirklich genau in diesem Moment passiert. Ich informiere mich über Olympia hauptsächlich bei Jens Weinreich und dogfood. Und beide waren genauso geschockt(Eintrag um 16.31 Uhr) wie ich). Das 100m-Finale wollte ich mir aber nicht entgehen lassen. Und war (hoffentlich!?) live dabei, als ein gedopter langbeiniger (Zitat meiner Leichtathletik-Freundin: Lange Beine sind eigentlich eher ein Nachteil…) Sprinter aus Jamaika eine neue Schallmauer durchbrochen hat. Obwohl. Durchbrochen sieht anders aus. Er ist eher an ihr vorbeispaziert. Hat seiner Familie zugewunken. Und wenn ihn jemand vor dem Zieleinlauf um ein Interview gebeten hätte, er wäre gesprächbereit gewesen.

9,69 Sekunden hat Usain Bolt (engl.: Blitz) für die hundert Meter gebraucht. Neunkommasechsneun. Und es war niemand da, der ihn gezogen hätte oder so. Weltmeister Tyson Gay war ja bereits im Halbfinale ausgeschieden.

Eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit, wie er das geschafft haben kann. Um es in Johannes B. Kerner-Manier zu sagen: Manche Leute würden sagen, diese Zeit ist nur mit Doping möglich. Denn schließlich gibt es in der Leichtathletik keinen neuen Wunderanzug…