Posts Tagged ‘Frankfurt’

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Bundesliga am Sonntag live

9. November 2008

Heute mal wieder ein Liveblog von den Bundesligaspielen am Sonntag. Besonderes Augenmerk liegt bei mir natürlich auf dem Spiel der Hertha gegen das „Wunder“ aus Hoffenheim. Ich bin sehr gespannt, welche taktischen Vorgaben Lucien Favre seiner Mannschaft mit auf den Rasen geben wird. Das eigene Spiel dem Gegner aufzudrücken ist denke ich – mit Verlaub – heute keine gute Idee. Hertha braucht einen Drobny in Bestform (vorhanden, solange die Wade nicht zu macht), eine am besten fehlerlose Abwehrreihe (wie zuletzt in Kharkov oder am ersten Spieltag in Frankfurt), ein spielstarkes Mittelfeld (das würde bedeuten, dass Dardai draußen bleibt), ballsichere Außenspieler (ist Ebert wieder fit?) und treffsichere Stürmer (am besten Pantelic, Voronin UND Raffael!) – achja, und ein einbrechendes Hoffenheim 😉

Außerdem im Liveblog: Schalke – Bayern (mal wieder die Frage, wer die Spitzenmannschaft ist) und Frankfurt – Stuttgart (hätte fast Not gegen Elend geschrieben…ups, jetzt ist es doch rausgerutscht).

Viel Spaß – los gehts kurz vor 17.00 Uhr.

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Nur ein Auftaktsieg

18. August 2008

Es war nur ein Auftaktsieg in eine neue Bundesligasaison. Nur ein unspektakuläres 2:0. In der Commerzbank-Arena in Frankfurt. Gegen die Eintracht. Nichts besonderes also.

Gut, dank Premiere weiß auch der, der sich nicht Hertha-Fan schimpft, dass es der erste Starterfolg im neuen Jahrtausend war (und es kam bestimmt auch so in den anderen Sendern zur Sprache). Im letzten Jahr des ausgehenden alten Jahrtausends hatte Hertha – damals noch mit Deisler, Daei und Preetz im Angriff – Hansa Rostock mit 5:2 zurück an die Ostsee geschickt. Damals druckte eine Berliner Boulevard-Zeitung die Bundesliga-Tabelle ab, mit einem schönen antiken Rahmen zum Ausschneiden. Drei Tage zuvor hatte Hertha im Olympiastadion den nächsten Stein für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Im Olympiastadion hatten Daei und Preetz für einen 2:0-Erfolg gegen Anorthosis Famagusta gesorgt. Hertha war so gut wie ein Teil der europäischen Elite (und sollte es nach dem 0:0 im Rückspiel auch – für ein Jahr zumindest – sein), wurde größenwahnsinnig und verschuldete sich immens. Die Champions-League-Qualifikation sollte, in Addition mit der dann folgenden Kirch-Krise, zu hohen Transfersummen und damit einhergehenden Flops, ein finanzueller Bumerang sein.

In Jahr 2008 ist die Ausgangsposition vor dem Spiel in Frankfurt eine andere. Die Berliner sind durch faire Spielweise und einen mehr als glücklichen Zufall in die Qualifikation des Uefa-Cups eingezogen. Drei Tage vor dem Saisonauftakt führt Marko Pantelic seine Mannschaft durch zwei Tore gegen Interblock Ljubljana zum gleichen Ergebnis wie Daei und Preetz damals gegen Famagusta und damit so gut wie ins (richtige) internationale Geschäft. Der Verein steht finanziell wieder auf einem soliden Fundament. Auch wenn ihn nach wie vor 30 Millionen Euro Schulden plagen. Das Trainingsgelände ist ausgebaut und sucht in Deutschland seines Gleichen. Die Jugendakademie gehört zum Besten was Deutschland zu bieten hat. Die Mannschaft nicht. Noch nicht.

Das erste Spiel kommt. Premiere-Experte Stefan Effenberg ist skeptisch, was die Aussichten von Hertha angeht. Er sagt, dass es zu mehr als dem zehnten bis zwölften Platz nicht reichen wird. Und meint – das erkennt man an seinem Blick – dass Berlin schon froh sein kann, wenn es von Abschiedsnöten befreit bleibt. Zur Halbzeit führt eine in allen Belangen erstaunliche Hertha in Frankfurt 1:0. Sowohl solch eine Aufstellung (Defensiv ein 5-3-2, Offensiv ein 3-4-3) und Spielweise (druckvoll und schnell nach vorne), als auch Spielfreude und zugleich Ordnung (Cicero und Raffael als Zauberer, Ebert rackert, hinten räumen Simunic, von Bergen und Kaka ab, davor sorgt Kacar für Ordnung) hat man von Hertha lange nicht mehr gesehen. Effenberg sagt, er sei beeindruckt von der Variabilität der Berliner, es hätte auch schon Zwei oder Drei zu Null stehen können. Am Ende gewinnt Hertha. Effenberg hat gute Ansätze gesehen, will die Mannschaft aber – wie es scheint als Einziger bei Premiere – „nicht über den grünen Klee loben.“ Er hätte auch sagen können, dass man in Berlin die Kirche im Dorf lassen solle. Dass man dort nicht abheben dürfe bzw. dass Favre seine Spieler nun auf den Boden der Tatsachen zurückholen müsse, damit Bielefeld das in der nächsten Woche nicht tue. Aber Effenberg sagte, man solle Hertha jetzt nicht über den grünen Klee loben. Loben an sich reichte nämlich völlig.

Aber wie gesagt: Es war nur ein Auftaktsieg in eine neue Bundesliga-Saison. Nur ein unspektakuläres 2:0. In der Commerzbank-Arena in Frankfurt. Gegen die Eintracht. Nichts besonderes also.

Aber hoffen darf man – bei der Spielweise – ja wohl…

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Hertha muss offensiv nachlegen

14. August 2008

Es noch nicht gar nicht so lange her, da schrieb ich dies:

„Lange nicht mehr eine so inspirierte Vorstellung eines Bundesligisten im UEFA-Cup gesehen, wie Donnerstag von Hertha. Obwohl…nein, hab ich wirklich lange nicht mehr gesehen.“

Da war nach dem 8:1 gegen Otaci. Für Lucien Favre hatte dieses Spiel wohl vor allem den Makel des „zu Eins“. Denn – und das ist die erste Erkenntnis aus den Vorbereitungsspielen – defensiv scheint Hertha ganz gut zu stehen. Selbst wenn Leute wie Simunic, Friedrich oder Chahed fehlen, die in der letzten Saison noch Stammspieler waren. Offensiv hingegen – und das ist die zweite Erkenntnis – sieht es weiterhin Mau aus. Zwar zeigte Neuzugang Cicero auch nach vorne gute Ansätze, geholt wurde er aber nicht ohne Grund als defensiver Mittelfeldmann.

Die Hoffnungen ruhten im Sturmzentrum ja vor allem (neben denen auf Pantelic) auf Chermiti, der nach neun Monaten hin und her nun endlich das Hertha-Trikot anhat. Dass er keiner ist, der der Mannschaft sofort weiterhelfen wird, zeigen die ersten Partien. Der Tunesier stand genauso neben sich, wie auch Pantelic in allen von mir gesehenen Pflicht- und Vorbereitungsspielen. Keine Bindung zum Spiel der Mannschaft, katatrophale Fehler bei der Ballannahme. Das kann Lucien Favre nicht gefallen. Sein Problem: Pantelic trifft die Hütte trotzdem. Gegen Ljubljana schon wieder zweimal. Mit welchen Argumenten soll man da meckern? Chermiti hingegen muss deutlich zulegen.

Auch Manager Hoeneß dürften die bisherigen Auftritte der Mannschaft in der Offensive nicht gefallen. Ein weiterer Grund die Bemühungen um einen technisch versierten Spielmacher mit Zug zum Tor zu verstärken. Wenn der dann auch noch Standard-Situationen schießen kann – und damit endlich Patrick Ebert erlöst – könnte das doch noch was werden in dieser Saison mit dem UEFA-Pokalplatz. Solange der nicht da ist, wird Hertha nicht zur Torfabrik der Liga gehören. Ich bin mir sicher: Gegen Frankfurt am Sonntag gibts ein 0:0.